#17: Endlich Hightech - Bein wird bestromt

Heute war wieder ein sehr guter Tag im Comeback nach meinem Achillessehnenriss. Zuerst einmal haben wir in der Physiotherapie mit den ersten Übungen begonnen – erst geht es gemütlich los mit ein paar Squats. Dafür benötige ich eine Art Unterlage für die Ferse (ein Holzbrett zum Beispiel). Dabei positioniere ich mich so, dass die Last der Übung auf dem Fußballen lastet. Hierdurch wird die Achillessehne trotz des Schuhs weiter entlastet. Im weiteren Verlauf haben wir den Trainingsplan noch um Velofahren und Good Mornings erweitert. Beim Velofahren ist es wichtig, dass ich die Kraft über die Ferse übertrage. Mit den Good Mornings habe ich so meine Probleme – diese Übung habe ich bisher noch nicht ausgeführt und tendiere dazu, den Rücken zu rollen. Wichtig ist aber vor allem, dass der Rücken gerade bleibt und die Hüfte die einzige „Drehachse“ der Übung bildet. Eine weitere Neuerung gibt es nun in der Physiotherapie. Seit heute setzen wir auf TENS/NMES. Das heißt ausgeschrieben transkutane elektrische Nervenstimulation bzw. neuromuskuläre elektrische Stimulation und ist mit EMS vergleichbar. Dabei bekomme ich vier Elektroden auf meinen Wadenmuskel geklebt. Diese werden dann mit zwei Adaptern verbunden und ich bekomme eine Fernbedienung in die Hand gedrückt. Es startet dann ein etwa halbstündiges Programm, in dem durch gezielte Stromimpulse an der Wade meine Muskulatur getriggert wird. Es wechseln sich jeweils Anspann- und Entspannungsphase ab. Das war für mich im ersten Moment sehr sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Stromschlag und Kontrollverlust. Das Tolle daran ist: Meine Wadenmuskulatur wird aktiviert und trainiert. Während der Anspannphasen spanne ich die Muskulatur an (Bein gestreckt: Gastrocnemius – Zwillingswade; Bein 90° angewinkelt: Soleus – Schollenmuskel) und entspanne sie, wenn das Gerät es anzeigt. Diese Form des Trainings unterstützt meine Muskulatur aktiv. Von außen sieht es ein bisschen aus, als würde ein Kind im Bauch der Mutter gegen die Bauchwand treten. Gewöhnungsbedürftig – trotzdem sind die Profis ja immer vor Ort. 😉