Mit 120 % Motivation bin ich dann auch wieder in die erste Fitness-Einheit gestartet – nach fünf Wochen Abstinenz habe ich mir vorgenommen, mich heute nur den Übungen zu widmen, die mir sonst immer Spaß machen. Nach Trainingsplan beginne ich erst ab Woche 6. So lange gönne ich mir erstmal nur den Spaß und die Lieblingsübungen.
Ein toller Nebeneffekt ist, dass ich die Satzpausen nutzen kann, um meine Gehübungen zu machen, also gerade zu laufen. Mein Fuß hatte anfangs ein Problem mit der Drehung – ich lief mit einem Winkel von 25°–30° beim Laufen. Dazu suche ich mir eine Linie am Boden und versuche, meinen Fuß parallel zu halten. Das ist anfangs etwas ungewohnt, funktioniert aber sehr schnell sehr gut.
Ein Problem, das derzeit noch unlösbar erscheint, ist der Einbeinstand. Laut meiner Physiotherapeutin soll ich täglich dreimal 30 Sekunden auf dem linken (verletzten) Bein stehen und mich ausbalancieren. Ich schaffe es aber – wenn überhaupt – nur vier bis fünf Sekunden, bevor ich das Gleichgewicht verliere. Ich habe das Gefühl, der Schaft meines Künzli-Ortho hat eine gewisse Neigung nach links. Außerdem fühlt es sich an, als wäre mein Sprunggelenk komplett blockiert, sodass ich kaum Ausgleichsbewegungen machen kann. Mir ist allerdings aufgefallen: Schaffe ich das in Bewegung (z. B. beim Gehen) oder in der Nähe eines Objektes, an dem ich mich notfalls festhalten kann, funktioniert es viel besser! Ich gehe deshalb davon aus, dass mein Kopf mir hier einen Streich spielt. Das kläre ich beim nächsten Termin am Dienstag ab.
Der Gang sieht grundsätzlich auch schon sehr gut aus – natürlich geht das nicht ohne Übung, aber die Krücken lasse ich seit meinem Trip nach Italien bereits weg.
Grundsätzlich stellt sich auch das Gefühl ein, dass die Zeit nun endlich rasend schnell vergeht – beim anfänglichen Lesen der Blogs und Foren hatte ich noch davon geträumt, zwei bis drei Wochen post OP zu sein. Ruckzuck bin ich in Woche 5!